

Der Kleine und der Große Speikkofel, der Torer-Sattel und die Bretthöhe, umsäumt von der Zgartenalm und der Lorenzenalm, sind - in dieser Reihenfolge begangen - eines der schönsten Wanderziele Kärntens. Diese Tour verbindet die landschaftlichen Höhepunkte und lässt die Naturliebhaber ihre volle Aufmerksamkeit auf einen langen Wandertag mit etlichen Höhemetern richten, die man nur bei absolut schönem Wetter gehen sollte. Wir starten bei der Kirche St. Lorenzen, dem höchsten Pfarrdorf Kärntens in 1.477 m Seehöhe, und steigen gemächlich durch den idyllischen Hochwald auf einem alten Almweg Richtung Kleinen Speikkofel. Erst kurz vor der Baumgrenze ändert sich der Weg in einen gut ausgeprägten Bergsteig, von dem sogleich ein weiterer Steig links mit Überstieg abzweigt. Der nahe Lorenzer-Brunnen mit dem sagenumwobenen Annakreuz ist in Sichtweite, und diese Stelle markiert auch den Punkt, zu dem wir am Rückweg stoßen. Nun steigen wir geradewegs hoch und haben sogleich den Kleinen Speikkofel (2.109 m) erreicht. Ab 2026 soll dort ein schönes Gipfelkreuz mit Wunschglocke die Wanderer einladen, die Sorgen abzulegen und diese mit dem Geläut nach oben zu schicken. Natürlich wird auch das eine oder andere Dankgebet den Weg nach oben finden.
Der Weiterweg über den Großen Speikkofel bis zur Bretthöhe (2.320 m) ist eine meditative und beschauliche Almwanderung mit dem Gefühl, an einem weltabgewandten Ort mit unbegrenzter Weite zu sein. Der Abstieg zum Zgartensattel und zum Zgartensee (2.080 m) ist kurzweilig. Gerne würde man dieses Fleckerl auf Gottes Erdboden als paradiesisch bezeichnen, doch das Einzige, was dagegenspricht, ist, dass es hier nichts zu essen und trinken gibt, daher ist der schnelle Schritt am Almweg Richtung Speikkofelhütte (1.960 m) gewiss. Die Halterin Roberta sorgt sich auf dieser Alm zwar zuerst um die Vierbeiner, doch jeder Zweibeiner wird ebenfalls herzlich umsorgt. Dies konnte auch eine Wandergruppe der Naturfreunde Feldkirchen erfahren, die nach einer Stärkung und einem begeisterten „Wir kommen bald wieder!“ den Rückweg über den Lorenzer-Brunnen antrat. So wie sie folgen auch wir dem gut sichtbaren und markierten Steig, wobei ab dem besagten Punkt der Abstieg dem Aufstiegsweg folgt. Die Einkehr bei der Ankunft in St. Lorenzen beim Gasthaus Pertl sei empfohlen, gehört das Haus doch zu den wenigen heute noch existierenden Kärntner Berggasthäusern, die das Leben in den Nockbergen mitgeprägt haben und heute noch aus Liebe zum Beruf und den Menschen ein wenig von der Tradition erhalten. Wie lange Wirtin Hertha Pertl das Gasthaus in St. Lorenzen 1 noch betreiben wird, steht in den Sternen, doch mit dem „Es könnte heuer Schluss sein!“ gibt sie zu verstehen, dass auch hier diese Seite der ursprünglichen Kärntner Wirtshauskultur bald für immer geschlossen wird. Daher gelten für diese Tour die Speikkofelhütte und das GH Lax in Ebene Reichenau als Einkehr- und Kontrollstellen.
Gesamtlänge: 15,2 Kilometer
Höhenmeter: 1040
Zeit: 6:00 Stunden
Einkehren: Speikkofelhütte, GH Lax
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